AMB-Messeneuheit
Drei Schritte weiter in die Zukunft
Drei neue Lösungen hat Gressel auf der AMB vorgestellt: den Großhubspanner CLH, den elektrische 5-Achs-Spanner Grepos-5X-E sowie die Aufspanntürme Vero-S in Hybridtechnik.
24. September 2024
Gressel zeigte auf der AMB in Stuttgart, wie Werkstückspannlösungen die Effizienz und Präzision in der Zerspanung massiv steigern können. Gleichzeitig treibt das Unternehmen die Automatisierung in Zeiten von Fachkräftemangel und steigendem Kosten- und Wettbewerbsdruck entscheidend voran.
Hydraulischer Großhubspanner CLH
Als Weltneuheit präsentierte Gressel auf der AMB den Großhubspanner CLH, der als hydraulischer Zentrischspanner mit einer Spannkraft von 40 kN ausgeführt ist. Bei einem Betriebsdruck von 10 bis 230 bar ergibt sich eine Summenspannkraft von maximal 80 kN. Der Spannbereich beträgt mit Standardbacken 20 bis 345 mm. Durch den großen Spannhub von 110 mm, die universelle Backenschnittstelle und die flexible Backenverschraubung steht der CLH für hohe Flexibilität. Die hydraulische und pneumatische Integration erfolgt individuell über die seitlichen Anschlüsse oder den bodenseitigen Anschluss. Die bodenseitige Anschlussplatte kann maschinen- oder unterbauspezifisch ausgeführt werden.
Je nach Kundenwunsch und Anwendungsfall kann der Großhubspanner mit oder ohne Wegmesssystem und pneumatischer Medienübergabe für Sperrluft (Staudruckabfrage) ausgestattet werden. Eine elektrische Sensorabfrage an den Stößeln ist möglich. Eine IO-Link-Schnittstelle ermöglicht das Auslesen des Wegmesssystems und die einfache Integration in Automatisierungssysteme. Mit diesen Eigenschaften lassen sich mit dem neuen Großhubspanner CLH von Gressel individuelle Spannlösungen realisieren, egal ob in der Einzelteilfertigung oder im automatisierten Prozess.
Elektrischer 5-Achs-Spanner Grepos-5X-E
Als universell einsetzbarer Großhubspanner konzipiert, zeichnet sich das neue mechatronische Werkstückspannsystem Grepos-5X-E von Gressel durch eine Reihe praxisgerechter Merkmale aus. Dazu gehören ein stufenlos programmierbarer Spannhub von 120 mm, ein Spannbereich von 5 bis 420 mm (weitere Längen auf Anfrage), eine bedarfsabhängig programmierbare, überwachte Spannkraft sowie die Selbsthemmung. Mit einer Breite von 125 mm gewährleisten die hohen Spannbacken eine sehr gute Zugänglichkeit in der 5-Achs-Komplett-/Simultanbearbeitung. Gleichzeitig eignet sich der Grepos-5X-E für die flexible Einzelteil- und Serienfertigung.
Für hohe Prozesssicherheit in allen Spannsituationen sorgen die Abdichtung und Kapselung nach IP 67 sowie die Überwachung der Backenposition und der Spannkraft von maximal 40 kN (Summenspannkraft 80 kN). Die 100 Prozent elektrische Funktion ist ein zentrales Element der durchgängigen Produktionsautomatisierung. Für die vernetzte Kommunikation verfügt der mit 24/48 V betriebene 5-Achs-Spanner Grepos-5X-E über eine IO-Link-Schnittstelle.
Hybride Aufspanntürme Vero-S
Gressel hat die neuen Aufspanntürme Vero-S in Hybridtechnik aus einem Mineralgusskern mit einem Stahlmantel aufgebaut und vereint damit die Vorteile beider Werkstoffe. So zeichnet sich Mineralguss durch eine hervorragende Schwingungsdämpfung und ein geringes spezifisches Gewicht von 2,3 kg/dm³ aus. Daraus resultiert ein vergleichsweise geringes Eigengewicht, mit dem deutlich schwerere Werkstücke gespannt und moderne Tischkonstruktionen optimal ausgenutzt werden können. Die im Vergleich zu Grauguss sechs- bis zehnmal höheren Dämpfungseigenschaften ermöglichen zudem höhere Schnittgeschwindigkeiten bei geringerem Werkzeugverschleiß und höherer Oberflächengüte.
Aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit reagieren die Vero-S-Hybridspanntürme zudem nur langsam auf Temperaturänderungen. Die Stahlummantelung schützt die Aufspanntürme vor äußeren Einflüssen. So sind sie korrosionsbeständig und resistent gegen aggressive und abrasive Medien. Die Aufspanntürme sind ab Werk mit den Schunk-Nullpunktspannmodulen Vero-S NSE-T3 138-V1 vorbereitet, so dass sie schnell mit Spannmitteln aus dem umfangreichen Schunk- und Gressel-Baukasten bestückt werden können. Bei gleichzeitiger Erhöhung der Maschinenlaufzeit können so die Rüstzeiten drastisch reduziert werden.