Heller Open House

Mit produktiver Leidenschaft

Unter dem Motto ‘Passion for Production’ veranstaltete die Gebr. Heller Maschinenfabrik ihre viertägige Hausmesse. Im Mittelpunkt standen 360°-Lösungen für die Fertigung von morgen, eine Maschinenpremiere und ein neu entwickeltes Werkzeugregalmagazin.
CEO Dr. Thorsten Schmidt:“Als kompetenter Technologiepartner entwickelt das Heller-Team voller Leidenschaft für und mit den Kunden passende Lösungen für ihre Fertigung“© Heller
Die diesjährige Heller-Hausmesse mit zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland war wieder einmal ein voller Erfolg, so das Resümee von CEO Dr. Thorsten Schmidt.
„Voller Leidenschaft entwickelt das Heller-Team für und mit den Kunden passende Lösungen für ihre Fertigung“, beginnt der Vorstandsvorsitzende seine Rede beim Open House 2024. Neben den neuesten 360°-Lösungen bot Heller seinen Gästen Vorträge zu ‘Digital Twin’, ‘Automation Solutions’, ‘Shopfloor Excellence’ und ‘Technology Excellence’. Dazu gab es bei Führungen exklusive Einblicke in die Heller-Welt und Gelegenheit zum Austausch mit dem Heller-Netzwerk – darunter die Tochterfirmen GSN, STS, Paatz und Wenzler sowie ausgewählte Kooperationspartner.

Gene aus der Serienproduktion

Dass Heller in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld seine Hausaufgaben gemacht hat, zeigt die aktuelle Ausrichtung des Maschinenbauers. Aus strategischer Sicht gilt das einst starke Projektgeschäft mit der Automobilindustrie als wenig zukunftsträchtig. Umso mehr ist es laut Schmidt entscheidend, das Geschäft mit den Universalmaschinen auszubauen und zu stärken, um so Zugang zu einer Vielzahl von Märkten zu erhalten. Während der Gesamtmarkt für Universalmaschinen im vergangenen Jahr um 15 Prozent geschrumpft ist, könne Heller einen Auftragseingang auf Vorjahresniveau verzeichnen. Insofern zeige der Umbau zu einem agilen, dynamischen Unternehmen bereits Wirkung. Organisatorisch stehe die Zusammenarbeit von Technik, Vertrieb als auch der dahinter stehenden Supply Chain an vorderer Stelle.
Eine weitere wichtige Komponente für eine gute Zukunft läge in dem umfassenden Know-how der oft langjährigen Mitarbeiter, das in der detaillierten Beratung zum Tragen komme und der Schlüssel zum Verkauf technischer Lösungen von derart hohem Niveau sei.

Innovationen mit Mehrwert

Um das Tempo für Innovationen und die nötige Flexibilität zu fördern, strebt Heller es an, die neuen Lösungen auf Basis des Mehrwerts pro Funktionsgruppe zu erarbeiten. So soll der Kundennutzen maximiert und Iterationsschleifen verkürzt werden. Als Beispiel dient das 5-Achs-Bearbeitungszentrum ‘F 5000‘, das Premiere feierte. Als zusätzliches Modell der F-Baureihe setzt es auf Features wie die Kopfkinematik für Bauteile bis acht Tonnen Gewicht und Schlüsselkomponenten wie beispielsweise Motorspindeln mit HSK-A-63-Schnittstelle sowie platzsparende Werkzeugregalsysteme.
Die Baugrößen der neuen Generation der 5-Achs-Baureihe F erweitert Heller kontinuierlich. Auf die Premiere des 5-Achs-BAZ F 5000 sollen weitere Maschinengrößen folgen© Heller
Highlights sind der freie Spänefall, kurze Nebenzeiten, eine optimale Automatisierbarkeit auch nach dem Maschinenkauf und die Kompatibilität zu den Baureihen ‘H‘ und ‘FP‘ für ein großes Werkstückspektrum. Dazu punktet die F 5000 mit Erweiterungsmöglichkeit durch Technologien wie zum Beispiel Mill-Turn, Interpolationsdrehen, Schleifen oder Power Skiving. Ein weiteres Kernelement der Baureihe F ist das überarbeitete Antriebskonzept der Linearachsen mit zwei Kugelgewindetrieben in der Z-Achse und einer deutlich verstärkten X-Achse.
Dr.-Ing. Manuel Gerst, Entwicklungsleiter der Heller Gruppe, erläutert: „Wir bieten sowohl bei der F 5000 als auch bei der F 6000 eine erhöhte Dynamik in den Linearachsen. Gleichzeitig haben wir im Pro-Paket die Positioniertoleranzen weiter verbessert. In Summe erreichen wir dadurch am Werkstück neue Bestwerte hinsichtlich Genauigkeit und Bearbeitungszeit.“

Werkzeugregalsysteme mit schlankem Footprint

In Kombination mit den neuen Werkzeugregalsystemen bleiben die F-Maschinen auch bei hoher Werkzeugkapazität besonders schlank. Diese bauen – unabhängig von ihrer Speicherkapazität – um fast zwei Meter schlanker als die bisher verfügbaren Varianten. Ein Vorteil, der insbesondere bei der Automatisierung mehrerer Bearbeitungszentren zum Tragen kommt. Denn wo früher drei Maschinen Platz fanden, können nun vier Maschinen in Reihe stehen.

Automatisierungs- und digitale Lösungen

Beim Open House zu sehen war unter anderem eine Automationslösung an einer ‘H 4000‘ die auf einer Heller-Roboterzelle ‘RZ 50‘ basiere. Hier ist autonomes Rüsten durch Nutzung von unterschiedlichen Spannmitteln in Verbindung mit 5-fach-Spannmittelspeicher möglich. Die flexible Werkstückautomation inklusive Greifersystem von Gressel eignet sich besonders für die Serienproduktion mit mittleren und hohen Losgrößen.
In puncto smarte Fertigung erhält der Heller-Kunde mit dem digitalen Zwilling ein digitales Abbild seiner Maschine. Dabei verhält sich die Simulation exakt so wie die reale Maschine. Der Einsatz spart in der Entwicklung, Inbetriebnahme und Optimierung viel Zeit und Kosten. So werden zum Beispiel Maschinenschäden durch getestete Werkstückprogramme vermieden. Der ‘Setup-Assist‘ ist ein Assistenzsystem zur aktiven Unterstützung des Bedieners beim Einfahren von Prozessen. Mit ihm können Kollisionen zwischen Maschinenbauteilen sowie zwischen Werkzeug und Maschinenbauteilen vermieden werden. Das Assistenzsystem ‘Accuracy-Assist‘ unterstützt bei der Visualisierung und Optimierung der thermischen Stabilität und Genauigkeit der Maschine.

Erfahrung trifft Innovationsgeist

Die Komplettbearbeitung auf einer Maschine ist ein Schlüssel zu höherer Produktivität. Aus diesem Grund sind die Heller-Fachkräfte dabei, verschiedene Technologien in die aktuellen Bearbeitungszentren zu integrieren. Im Rahmen der Hausmesse wurden die Verzahnungstechnologien Power Skiving sowie Gear Hobbing, Schleifen, Rührreibschweißen, Planzug und eine komplexe 5-Achs-Bearbeitung eines Werkstücks aus Titan vorgestellt.

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