Rundschleifmaschinen

Studer blickt auf ein solides Geschäftsjahr 2024 zurück

Studer, Schweizer Hersteller von Präzisions-Rundschleifmaschinen, gelang es im vergangenen Geschäftsjahr, seine Marktposition weltweit zu verbessern, technologische Innovationen voranzutreiben und die operative Effizienz weiter zu steigern. Das war die Bilanz, die Studer vor zahlreichen internationalen Medienvertretern auf der diesjährigen Pressekonferenz verkündete, die live aus dem Studio der Fritz Studer AG in Steffisburg übertragen wurde.
4. April 2025
Kann sich trotz einiger globaler Turbulenzen über ein solides Geschäftsjahr 2024 freuen: die aktuelle Studer-Spitze mit COO Stephan Stoll, CEO Sandro Bottazzo und CTO Daniel Huber (von links)© Studer/David Schweizer
Vor zahlreichen internationalen Medienvertretern fand die diesjährige Pressekonferenz live aus dem Studio der Fritz Studer AG in Steffisburg/Schweiz statt. „Dank der hohen Diversifizierung unseres Portfolios blicken wir auf ein solides Geschäftsjahr 2024 mit Wachstum in einigen Märkten und Branchen zurück“, so Jens Bleher, der Studer seit 2018 als CEO führt und zum 1. April 2025 als COO in die Geschäftsführung der United Grinding Group wechselt. Bleher übergibt die CEO-Position an den langjährigen CSO Sandro Bottazzo. Das herausfordernde wirtschaftliche und geopolitische Umfeld erforderte besonders intensive Bemühungen, wie Bleher betont. „Besonders im Fokus der Aktivitäten bei Studer stehen daher neben der Qualität die Steigerung der Produktivität, ein intensives Kostenmanagement und die Einführung neuer, innovativer Technologien“, so Bleher. „Studer bleibt der zuverlässige Partner unserer Kunden und sieht sich auch im weltweiten Wettbewerb bestens aufgestellt.“
Im Fokus der Aktivitäten bei Studer stehen neben der Qualität die Steigerung der Produktivität, ein intensives Kostenmanagement und die Einführung innovativer Technologien. Das betonte Jens Bleher, der Studer seit 2018 als CEO führte und zum 1. April 2025 als COO in die Geschäftsführung der United Grinding Group wechselte© Studer

Führende Marktposition soll ausgebaut werden

Weltweit konnte Studer seinen Marktanteil halten und in einzelnen Ländern und Regionen sogar erweitern, erklärte Sandro Bottazzo, seit 1. März 2025 neu CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung. Er fügte hinzu: „Unsere führende Position im Markt der Universalrundschleifmaschinen bauen wir Schritt um Schritt weiter aus.“ Als sehr positiv bewertete er die Entwicklung bei den Neukunden, deren Anzahl im Vergleich zum Vorjahr mit rund 43 Prozent noch einmal höher lag. Besonders starke Segmente waren hierbei die asiatische Automobil- und Zulieferindustrie, der Werkzeug- und Formenbau sowie der Maschinenbau. Wie bereits im Vorjahr konnte Studer zudem den Bereich der Luft- und Raumfahrt weiter ausbauen und seine starke Marktposition festigen. Insgesamt lag der Auftragseingang wie erwartet nur leicht unter dem Vorjahresergebnis.
Fritz Studer AG – bemalte Maschine S31
Sandro Bottazzo, seit 1. März 2025 neu CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung bei Studer: „Unsere führende Position im Markt der Universalrundschleifmaschinen bauen wir Schritt um Schritt weiter aus“© Studer

Erneuter Rekordumsatz im Customer Care

Vor allem in Nordamerika verzeichnete der Hersteller für Rundschleifmaschinen eine sehr gute Entwicklung bei den Auftragseingängen. Auch Asien, weiterhin die größte Verkaufsregion, sowie die latein-, nord- und osteuropäischen Länder zeigten starke Ergebnisse. Unter den Erwartungen blieb hingegen Zentraleuropa, insbesondere Deutschland.
Sehr positiv entwickelte sich der Bereich Customer Care, der 2024 erneut einen Umsatzrekord verzeichnete. Der konsequente Ausbau der internationalen und mehrsprachigen Serviceabdeckung mit kundennahen und dezentralen Servicefachleuten habe sich als voller Erfolg erwiesen, betonte Bottazzo. Das Ersatzteilgeschäft, die Wartungen sowie Maschinen-Überholungen und Umbauten erzielten Rekordumsätze, und auch das Servicegeschäft blieb auf der sehr hohen Auslastung des Vorjahres.
Als einen wichtigen Pfeiler des Erfolgs betrachtet Studer erneut das breite Portfolio. Insbesondere das Segment der CNC-Universalrundschleifmaschinen habe sich stark gezeigt mit der S33 als meistverkaufter Maschine© Studer
Ein wichtiger Pfeiler des Erfolgs von Studer war erneut das breite Portfolio. Insbesondere das Segment der CNC-Universalrundschleifmaschinen zeigte sich stark, mit der S33 als meistverkaufte Maschine, gefolgt von der S31 und der favoritCNC. Solide war auch die Verkaufsentwicklung der hochmodernen S41 im Premiumbereich. Das zweitstärkste Segment bildeten die Innenrundschleifmaschinen mit einer robusten Verkaufsentwicklung. Unter den Erwartungen blieb hingegen der Absatz von Produktions- und konventionellen Maschinen.
Ein Hauptentwicklungsprojekt war für Studer die neue Generation der Universalrundschleifmaschine favoritCNC. Diese verfügt nun unter anderem über neueste Fanuc-Steuerungen sowie einen vereinfachenden ‘Conventional Mode‘© Studer

Neue favoritCNC und innovative Schleiftechnologie

Innovation und die Entwicklung moderner und zuverlässiger Schleiftechnologien zum Vorteil der Kunden standen für Studer auch 2024 im Mittelpunkt, sagte CTO Daniel Huber. Ein Hauptentwicklungsprojekt war dabei die neue Generation der beliebten Universalrundschleifmaschine favoritCNC. Diese verfügt nun unter anderem über neueste Fanuc-Steuerungen sowie einen ‘Conventional Mode‘. Dieser Modus gibt Kunden die Option, wie auf einer konventionellen Schleifmaschine zu arbeiten und macht den Übergang zu CNC damit besonders einfach. Zu den vielen weiteren neuen Features gehören die Möglichkeit zur Automatisierung sowie leistungsstärkere Schleifspindeln.
CTO Daniel Huber zeigte sich erfreut über den branchenweiten Erfolg des Kühlmittelkonzeptes SmartJet, dessen Anwendungsfeld im vergangenen Jahr weiter ausgebaut werden konnte© Studer
Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt liegt bei der neuen universellen W-Achse, welche für die S33 und S31 erhältlich sein wird. Diese ist im Z-Schlitten integriert und ermöglicht es, verschiedene Werkstücklängen automatisch und ohne Eingriff des Bedienpersonals zu schleifen. Die beiden Hauptaufbauten – der Reitstock mit fester Spitze und die Reitstockspindel mit angetriebener Spitze sowie weitere Aufbauten wie Messvorrichtungen – bieten dabei innovative schleiftechnische Vorteile: Als absolute Neuheit erlaubt die direkte Kraftmessung einen echten kraftgeregelten Spannvorgang und damit maximale Präzision, Wiederholbarkeit und ermöglicht kleine Spannkräfte für fragile Teile.

Neue Applikationen für SmartJet und WireDress

Erfreut zeigte sich Huber über den branchenweiten Erfolg des von Studer entwickelten Kühlmittelkonzept SmartJet. Im vergangenen Jahr konnte das Anwendungsfeld dieses besonders effizienten und nachhaltigen Systems weiter ausgebaut werden, unter anderem mit Optimierungen für das Gewindeschleifen und steckbaren Kühlmitteldüsen für unterschiedliche Schleifscheiben-Profile. Auch für das von Studer entwickelte innovative Abrichtverfahren WireDress für metallgebundene CBN- und Diamantschleifscheiben gibt es Neuigkeiten. „Wir haben WireDress für das Abrichten von Innenschleifscheiben weiterentwickelt“, sagte Huber. Somit kann das innovative berührungslose Abrichtsystem nun für Außen- und Innenschleifscheiben im selben Setup eingesetzt werden.
Das System WireDress zum Abrichten von Innenschleifscheiben wurde weiterentwickelt. Nun kann das berührungslose Abrichtsystem für Außen- und Innenschleifscheiben im selben Setup eingesetzt werden© Studer
Darüber hinaus betonte der CTO, dass die Umstellung aller relevanten CNC-Plattformen auf C.O.R.E. nun erfolgreich vollzogen ist. Die moderne und einheitliche Hard- und Softwarearchitektur der United Grinding Group revolutioniert die Bedienung und Fähigkeiten von Schleif- und Werkzeugmaschinen. Auf Grundlage von C.O.R.E. will die Gruppe auch in Zukunft weiter hochmoderne Software und Features zum Vorteil der Kunden entwickeln.

Erweiterte Spindelkompetenz

Anschließend gab Stephan Stoll, COO von Studer, einen Überblick für den Bereich Operations. Trotz der allgemein angespannten Marktlage konnten die Fertigungs- und Montageressourcen mit dem Studer-Maschinengeschäft, den umfangreichen Intercompany-Aktivitäten innerhalb der United Grinding Group sowie dem Aufbau zukunftsgerichteter Prototyp-Anlagen weitgehend ausgelastet werden.
Mehrere relevante Optimierungsprojekte wurden erfolgreich umgesetzt, zum Beispiel der strategisch wichtige Ausbau der internen Spindelkompetenz. Neben der Inbetriebnahme einer automatisierten, hocheffizienten Spindelwellenfertigung wurden sämtliche Montageprozesse konsolidiert und mit modernstem Prüf- und Testequipment angereichert. Hochspezialisierte Fachkräfte sowie leistungsfähige Montage-, Datenanalyse- und Diagnosewerkzeuge erlauben Studer als gruppenweites Kompetenzzentrum, Antriebsspindeln mit höchsten Ansprüchen zu produzieren und weiterzuentwickeln.
Auch die interne Elektro-Vormontage wurde komplett erneuert. „Wir sind nun in der Lage, von einzelnen Kabelsätzen bis zu komplett verdrahteten, komplexen Elektroschaltschränken hocheffizient, auftragsspezifisch und just-in-time zu produzieren“, sagte Stoll.
Zudem konnten im letzten Jahr intensive Planungsarbeiten zur umfassenden Neugestaltung und Automatisierung der internen Logistik-Infrastruktur abgeschlossen werden. Die Umsetzung dieses Studer-Großprojektes ist bereits in vollem Gang – die Inbetriebnahme ist für Dezember 2025 terminiert.
Studer engagierte sich nach eigenem Bekunden auch 2024 für steigende Nachhaltigkeit und Effizienz an den Standorten. Die Umstellung auf LED-Beleuchtung wurde weitgehend umgesetzt, und diverse Anlagen zur betrieblichen Versorgung konnten durch energieeffiziente Geräte neuester Generation ersetzt werden© Studer

Beleuchtung auf LED umgestellt

Studer engagierte sich auch 2024 für steigende Nachhaltigkeit und Effizienz im eigenen Betrieb. Die Umstellung auf LED-Beleuchtung wurde weitgehend umgesetzt, und diverse Anlagen zur betrieblichen Versorgung konnten durch energieeffiziente Geräte neuster Generation ersetzt werden. Zudem wird die neue Logistik-Anlage wesentlich zu einer Reduktion des Energieverbrauchs bei Studer beitragen. Des Weiteren werden vielfältige Digitalisierungsprojekte vorangetrieben, um weitere Effizienzpotenziale in sämtlichen Operations-Bereichen zu erschließen, betonte Stoll.
Zum Abschluss unterstrich Jens Bleher die große Bedeutung von hervorragend ausgebildeten und motivierten Mitarbeitern für den langfristigen Erfolg von Studer als Technologieunternehmen. „Wir halten mit voller Überzeugung an der Berufsbildung fest. Mehr als 11 Prozent unserer Belegschaft sind Lernende“, so Bleher.