Open House Online der Chiron Group
Leistungsfähiger denn je
Die Chiron Group präsentiert sich anlässlich ihres zweiten Open House Online vom 15. bis 18. Juni aufgeräumter sowie technologisch noch breiter und schlagkräftiger aufgestellt.
17. Juni 2021
Eine Firmengruppe mit starken und lange Zeit eigenständig agierenden Marken im Rahmen einer Restrukturierung enger zusammenzuführen und in dieser Phase in eine unvorhersehbare pandemische Krise zu rutschen, ist fürwahr eine Herausforderung. Die Chiron Group hat sich dieser Aufgabe gestellt. Bereits 2020 wurden weitreichende strategische und organisatorische Maßnahmen umgesetzt: Der Verkauf der Tochter Scherer Feinbau an Emag, die Verlagerung von Fertigung und Maschinenmontage der Tochter Stama von Schlierbach in den hochmodernen Gruppen-Fertigungsstandort in Neuhausen ob Eck sowie der Zukauf der schweizerischen Mecatis SA, die mit der Marke Factory 5 das Lösungsspektrum im Bereich Präzision/Feinmechanik sowie Uhren-/Schmuckindustrie auf Basis von HSC-BAZ für die Mikrozerspanung erweitert und zugleich das Gruppenportfolio bezüglich der Bauteilgrößen nach unten abrundet. Zudem gelang der Einstieg in die Additive Fertigung von Metallbauteilen auf Basis des AM Cubes, der flexibel mit Draht oder Pulver als Ausgangsmaterial arbeiten kann.
Die Krise ist überwunden
Dass der Wandel bis heute anhält und die Chiron Group SE gestärkt daraus hervorgehen wird, ist ein Eindruck, den der seit März 2021 tätige neue CEO der Chiron Group SE, Carsten Liske, im Rahmen des zweiten digitalen Open House Online (OHO) vermittelte: »Unser Ziel war es, die über Jahre hinweg gewachsenen Strukturen der Chiron Group zu vereinfachen. Sämtliche rechtlich eigenständigen Einheiten in Deutschland sind in der Chiron Group verschmolzen, also Chiron, Stama und CMS, sodass aus einer Holding eine operativ führende Organisation hervorgegangen ist. Wir haben damit schlankere Strukturen und effizientere Prozesse erzielt. Wir sind deutlich leistungsfähiger geworden und haben zudem die Pandemie genutzt, um unser Innovationsprogramm unaufhaltsam voranzutreiben, mit tollen Resultaten.« Auch wirtschaftlich sei man über den Berg: »Wir konnten unsere Marktposition in den letzten Monaten ausbauen. Wir sind aus der Kurzarbeit direkt in die Vollauslastung unserer Produktion übergegangen, was einem sehr steilen Ramp-up entspricht. Das Fazit lautet somit: Die Krise ist vorbei, wir haben die Zeit genutzt und wir sind sehr gut aufgestellt.«
Bereinigtes und gezielt gestärktes Portfolio
Im Fokus des OHO 2021 stand das technische Lösungsangebot des anerkannten Turnkey-Spezialisten. Das Maschinenportfolio der Gruppe wurde gestrafft und gestärkt, wie Dr. Claus Eppler, CTO der Gruppe, berichtet: »Wir haben Überlappungen bei unseren beiden Marken Chiron und Stama beseitigt und das Produktprogramm hinsichtlich der Bauteilgrößen nach unten und oben erweitert. Das ist zum einen bei Kleinstteilen im 50-mm-Kubus die 5-Achs-HSC-Bearbeitung mit der ›micro5‹. Zum anderen haben wir bei den ›Big Parts‹ unser Portfolio nach oben erweitert, da war bisher beim Fräsen mit 400 mm Spindelabstand für doppelspindlige Ausführungen das Maximum erreicht (Baureihe 18). Heute bieten wir mit der Baureihe 22 einen Spindelabstand von 600 mm (in Kombination mit einer Werkstückwechseltischeinheit) sowie mit der Baureihe 25 einen Spindelabstand von 800 mm und mit der Baureihe 28 – die DZ 28 feiert auf dem Open House Online ihre Weltpremiere – von 1200 mm (jeweils kombiniert mit einem Palettenwechsler). Das klassische ein- und doppelspindlige, fallweise auch vierspindlige Fräsmaschinenportfolio kann damit noch breiter eingesetzt werden.«
Auch bei der Komplettbearbeitung auf Fräsdrehmaschinen von der Stange oder vom Profil wurde eine Lücke geschlossen, so Dr. Eppler: »Größere Bauteile und massive Zerspanprozesse sind die anerkannte Stärke von Stama, wo wir auf Basis der MT733-Baureihe bereits die Königsdisziplin hinsichtlich technisch lösbarer Anforderungen beherrschen. Die Millturn-Modelle der Baureihe 08 von Chiron waren hingegen auf kleine und filigrane Präzisionsteile ausgerichtet. Die Lücke dazwischen schließt nun unsere zweite Weltneuheit MT 715 two+.« (siehe Infokasten)
Wie Eppler berichtet, lautete die erfreuliche Rückmeldung eines Testkunden zur neuen Maschine: »6-Seiten-Komplettbearbeitung fertiggedacht!«
Neben dem bereits erwähnten Einstieg in die Additive Fertigung hat man zudem die Digitalisierungsprodukte ›SmartLine‹ und ›SmartServices‹ weiter vorangetrieben.
Fazit: Von der Mikro- bis zur Großteilebearbeitung bietet die Gruppe (Turnkey-)Lösungen zum Fräsen und Fräsdrehen (Komplettbearbeitung) mittels HSC- und Schwerzerspanung in ein- und mehrspindliger Ausführung. Vorhandene Lücken bzgl. des Teilespektrums und der Technologien wurden geschlossen, inklusive additivem Laserauftragsschweißen sowie flexibler Automationslösungen. Garniert wird diese Kompetenz um zeitgemäße digitale Lösungen in puncto Prozessmonitoring (SmartLine) und Service-Dienstleistungen (SmartServices).
Vertrieb neu aufgestellt
Auch bezüglich des technischen Vertriebs weiß CSO Bernd Hilgarth über Veränderungen zu berichten: »Waren wir zuvor klassisch nach Regionen und Branchen gebündelt, stehen nunmehr die Kompetenzen im Fokus, um die Kunden in allen Regionen leistungsfähig sowie technisch umfassend und durchgängig betreuen zu können, etwa im Rahmen von technologischen Konzeptionen, Testbearbeitungen oder Vorabnahmen. Wir sind auf diese Weise in elf Regionen auf drei Kontinenten mit eigenen Gesellschaften aktiv.« Aus Vertriebssicht konnte er auch die Geschäftsentwicklung im Jahr 2021 nochmals präzisieren: »Von Januar bis Mai 2021 konnten wir beim Auftragseingang deutlich zulegen, sodass wir über das Jahr gesehen höher abschneiden könnten als im Jahr 2019. Dabei steht jedoch die Profitabilität und damit die Zukunftsfähigkeit im Fokus, denn unsere Kunden suchen nachhaltig verlässliche Partner, auch hinsichtlich der Digitalisierung. Unser Ziel ist es, möglichst schnell an die Erfolge aus dem Jahr 2018 anschließen zu können.«
OHO 2 – Neues und erfrischend Bewährtes
Die Chiron Group noch intensiver digital erlebbar zu machen war der Anspruch des zweiten Open House Online. Dafür waren 360°-Firmenrundgänge mit individueller Betreuung und Beratung, persönlicher Austausch, zahlreiche Videos und Präsentationen sowie Live-Sessions mit Chat-Angeboten für den Dialog vorbereitet. In Summe also nochmals ein Schritt nach vorne.
Wer die Branche schon eine Weile begleitet, konnte sich zudem über ein Wiedersehen freuen: Dass mit Nina Meise ein aus der einst augenfälligen Stama-Twin-Werbekampagne bekanntes ›Gesicht‹ und Model auf sympathische Weise die Live-Sessions moderierte, könnte auch ein Beleg dafür sein, dass man bei all dem Wandel Bewährtes nicht aus den Augen verliert.
Die neue MT 715 two+
Die neue Baureihe 715 kombiniert Schnelligkeit und Präzision beim Komplettbearbeiten von der Stange, Profil oder Futter mit integriertem Automationskonzept. Das Fräsdrehzentrum verfügt über eine Drehspindel mit zusätzlicher Gegenspindel und zwei Arbeitsräume für flexibles, hochproduktives Fertigen von Bauteilen für die Branchen Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt, Energiewirtschaft, Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie.
Einige wichtige technische Daten:
Verfahrwege in X/Y/Z: 1.050/210/480 mm
Spindelkennwerte: 26,5 kW, 20.000 min-1, 120 Nm
Achsbeschleunigungen: 10 m/s2
Eilgänge in X/Y/Z: 60/40/60 m/min
Schwenkbereich Frässpindel: ±110°
Werkzeuganzahl max.: 128 (HSK-A63 oder HSK-T63)
Drehlänge max.: 1.000 mm
Drehdurchmesser max. 400 mm
Spindeldurchlass: 65 mm
Spindelkennwerte: 26,5 kW, 20.000 min-1, 120 Nm
Achsbeschleunigungen: 10 m/s2
Eilgänge in X/Y/Z: 60/40/60 m/min
Schwenkbereich Frässpindel: ±110°
Werkzeuganzahl max.: 128 (HSK-A63 oder HSK-T63)
Drehlänge max.: 1.000 mm
Drehdurchmesser max. 400 mm
Spindeldurchlass: 65 mm