›Weltbeste‹ Fabrik erschaffen

Fertigungszelle, Werkzeugherstellung, Single Source, Roboterautomation

Seit 20 Jahren setzt Sandvik Coromant in der größten Werkzeugfabrik der Welt in Gimo auf Automatisierung. Ein neuartiges Maschinenkonzept inklusive Software von Okuma läutet in puncto Umrüstzeit für Werkzeuge und manuellem Eingriffsbedarf ein neues Zeitalter ein.
9. Februar 2017
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Schweden zählt als Hochlohnland seit jeher zu den Pionieren industrieller Automatisierung. In Gimo setzt Sandvik Coromant seit Jahrzehnten auf automatisierte Fertigungszellen. Joakim Fagerudd, Production Unit Director für Werkzeuge, findet klare Worte für die Zukunftsvision von Sandvik Coromant: »Wir wollen die weltbeste Fabrik erschaffen.« Um auch künftig den Anforderungen eines Markts gerecht zu werden, der zunehmend nach Flexibilität verlangt, musste eine neue Fertigungszelle zur Herstellung von über 700 verschiedenen Bohrstangen konzipiert werden.

Lösung für On-Demand-Produktion

Sandvik Coromant forderte führende Werkzeugmaschinenhersteller dazu auf, ein Konzept für die neue Fertigungszelle zu entwickeln. Die an sie gestellten Anforderungen waren ebenso ambitioniert wie das von Fagerudd formulierte übergeordnete Ziel: Die Fertigungszelle musste kürzere Vorlaufzeiten ermöglichen und eine On-Demand-Produktion erlauben, um Lagerkosten gering zu halten. Zur Steigerung der Effizienz musste die neue Lösung Rüstzeiten minimieren und ohne manuelle Werkzeugwechsel auskommen. Gleichzeitig galt es, wechselnden Losgrößen zwischen 1 und 200 Einheiten Rechnung zu tragen.
Den meisten standardmäßigen CNC- Maschinen mangelte es an der benötigten Flexibilität: »Eine Maschine mit einem Werkzeugwechsler für den unteren Revolver ist schwer zu finden«, so Joakim Fagerudd. Die für die Simultan- und Synchronbearbeitung entwickelte Okuma Multus U3000 erfüllt diese Anforderungen. Das Drehfräszentrum erlaubt eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen und reduziert Rüstzeiten maßgeblich. Zwar minimiert der untere Revolver zudem die Zeit für den Werkzeugwechsel, doch Fagerudd war besonders an einer zuverlässigen Lösung gelegen: »Die schnellste Maschine nützt wenig, wenn man dafür mit ständigen Ausfällen zu tun hat. Darum legen wir Wert auf höchstmögliche Verlässlichkeit und Stabilität.« Ferner hat die Qualität der Werkstücke hohe Priorität: »Die Beschaffenheit unserer Werkzeuge schlägt sich unmittelbar in der Qualität der Produkte unserer Kunden nieder.
von Jürgen Kläser