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Vollautomatische Prozessüberwachung

Qualitätssicherung, Multisensorik, integrierte Messtechnik

Gerade bei mittleren und großen Serien, die auf wenige Eingriffe seitens des Bedieners ausgelegt sind, lassen sich Ausschussquote und Nacharbeiten mit einem integrierten Messsystem senken und die Bearbeitungsqualität steigern.
11. Februar 2016
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Die Fertigung großer Serien mit kurzen Taktzeiten auf weitgehend autonom agierenden Maschinen ist typisch für Produktionsabläufe in der Automobilindustrie und bei deren Zulieferern. Gleichzeitig sind die Anforderungen an die Werkstückqualität und der Kostendruck hoch. Das vollautomatische Werkzeug- und Prozessüberwachungssystem Genior Modular von Artis, Egestorf, trägt dazu bei, Prozesse abzusichern und diese Ziele zu erreichen. Es funktioniert, einmal eingerichtet, mit minimalen manuellen Eingriffen durch den Maschinenbediener und passt sich selbsttätig an die Bearbeitung an. Gleichzeitig zeigt es an, wenn sich die Bearbeitungsprozesse massiv verändern, etwa durch Werkzeugbrüche, Materialvarianz, aber auch aufgrund von Maschinenschäden.

Überwachung verschiedener Messgrößen in Echtzeit

Genior Modular ist ein System für die In-Prozess-Überwachung. Das bedeutet, die Überwachung als Teil des Prozesses liefert unmittelbare Information und beansprucht keine zusätzliche Zeit vor oder nach der Bearbeitung. Gerade in der Fertigung mittlerer und großer Serien, in der geringe Nebenzeiten ein entscheidendes Kriterium sind, ist dies von Vorteil.
Das vollautomatische System ist wenig erklärungsbedürftig und erfordert im laufenden Betrieb nur minimale Bedienereingriffe. Das Grundprinzip des Systems ist der Vergleich der aktuell gemessenen Signale mit den als Lernkurve hinterlegten Daten, die mit neuen Werkzeugen erfasst und abgespeichert werden. Anhand dieser Abweichungen kann der Bediener Rückschlüsse auf Werkzeugbrüche oder fehlende Werkzeuge ziehen. Auch Verschleiß lässt sich so beobachten. Augenscheinlichstes Beispiel für eine solche Abweichung ist ein Werkzeugbruch, der durch abrupten Anstieg oder Abfall des Signals angezeigt wird. Ohne den Kontakt zwischen Werkstück und Werkzeug entsteht keine Signalveränderung; entsprechend wird dies gemeldet. Beim Einlernen werden möglichst viele Signale aufgenommen, aus denen das System automatisch die oberen und unteren Alarmgrenzen setzt. ...
von Jürgen Kraft Sie möchten weiterlesen? Dann schalten Sie den Artikel jetzt frei.