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Fehlerquelle Messprozess
Mess- und Prüfstrategie, Prozessberatung, Validierung
Wenn es um die Einhaltung strenger Toleranzen und Maßhaltigkeitsanforderungen geht, rückt der Messvorgang in den Mittelpunkt der Diskussion. Denn häufig bedingt die Vergleichbarkeit von Ergebnissen eine einheitliche Vorgehensweise bei der Erfassung.
1. September 2016
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Globale Arbeitsteilung setzt voraus, dass die beispielsweise in Asien gefertigten Komponenten problemlos in Europa montiert werden können. Das heißt, alle Merkmale müssen den Spezifikationen entsprechen. Um dies zu gewährleisten, werden die Ansprüche an die (Bauteil-)Qualität kontinuierlich erhöht, die Toleranzen werden enger – in der Folge steigen die Aufwände für alle Beteiligten.
Und dennoch treten zuweilen Schwierigkeiten auf: Trotz ausführlicher Auftragsbeschreibungen und präziser Fertigung passen immer wieder Teile nicht zueinander. Und das, obwohl sie laut mitgeliefertem Protokoll den Vorgaben entsprechen. Die anschließende Gegenmessung liefert dann entweder andere Ergebnisse als das Protokoll des Lieferanten. Oder noch schlimmer: Die Messung ergibt gar keine signifikanten Abweichungen zu den vorgegebenen Sollwerten. Ratlosigkeit, fieberhafte Fehlersuche, Schuldzuweisungen, Reklamationen, Produktionsausfälle, Lieferverzug, Ärger und schließlich erhöhte Kosten bei allen Beteiligten sind die Folgen.
Um nicht nur an den Problemen herumzudoktern, sondern deren Ursache an der Wurzel zu packen, sollten alle Prozessbeteiligten die Qualität ihres Messprozesses im Auge haben. Und diese ist von einer großen Zahl von Einflussfaktoren abhängig.
Hilfe vor Ort
Als Hersteller von Messgeräten wird Zeiss regelmäßig in die Diskussionen zwischen Auftraggebern und Lieferanten einbezogen, wenn es um die Vergleichbarkeit von Messergebnissen geht. Um den Unternehmen bei der Suche nach Ursachen und Lösungen zur Seite zu stehen, entwickelten die Messtechnik-Experten aus Oberkochen deshalb ein sogenanntes Messprozess-Assessment (MPA). Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur Aufnahme, Analyse und Bewertung aller Einflüsse auf die Prozesskette ›Messen‹.
Ein Projektteam von mindestens zwei ›Assessoren‹ nimmt dafür die grundlegenden Anforderungen an die jeweiligen Komponenten sowie an die angewendeten messtechnischen Verfahren bei dem jeweiligen Unternehmen auf...
von Robert Roithmeier Sie möchten weiterlesen? Dann schalten Sie den Artikel jetzt frei.