Die Betriebsmodelle für eine ERP-Software sind in der Praxis je nach Ausrichtung, Größe oder Strategie eines Unternehmens unterschiedlich sinnvoll. Eine Checkliste hilft bei der Wahl.
Die möglichen Betriebsmodelle für eine ERP-Software sind vielfältig und reichen von komplettem Eigenbetrieb mit lokaler Installation (On Premises) bis hin zur Auslagerung in die Cloud (Public oder Private). Im On-Premises-Modell verwaltet ein Unternehmen seine Software komplett selbst. Daneben gibt es verschiedene Service-Modelle wie SaaS (Software as a Service), PaaS (Platform as a Service) und IaaS (Infrastructure as a Service). Der Unterschied besteht darin, zu welchem Grad Dienste von einem Unternehmen selbst verwaltet oder eben an einen Dienstleister ausgelagert werden. Software-as-a-Service ist dabei eine Art Gegenmodell zu On Premises.
Vier Betriebsmodelle
Die folgenden Servicemodelle haben unterschiedliche Vorteile und werden daher von bestimmten Arten von Unternehmen gewählt.
ERP-System On-Premises Im On-Premises-Modell hat ein Unternehmen die volle Kontrolle über die komplette Infrastruktur und verwaltet alles In-House.
ERP in der Standard-Cloud-Version Das Standard-Cloud-Modell ist eher auf KMU zugeschnitten. Diese erhalten Zugriff auf alle Funktionalitäten, die in den direkt auf dem Dienstleister-Server ausgeführten Anwendungen verfügbar sind. Die Verantwortung für die gesamte Wartung und Verwaltung von Anwendungen liegt beim Software- und Cloud-Anbieter.
ERP als Enterprise-Cloud-Lösung Die Enterprise Cloud ist ein Arbeitsmodell, bei dem einem Unternehmen die virtuelle Hardware-Umgebung zusammen mit ERP-Software und anderen für ihre Bedienung erforderlichen IT-Lösungen speziell zugewiesen wird. Diese Arbeitsweise garantiert den Zugriff auf alle verfügbaren ERP-Funktionalitäten und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, sie zu konfigurieren.
ERP und weitere Drittanbieter-Software im Hosting-Modell betreiben Das Hosting in der Cloud ist ein Lösung, bei der sowohl gekaufte ERP- Lizenzen als auch Software von Drittanbietern auf den Servern des ERP-Anbieters eingerichtet werden können. In der Umgebung sind dann auch die erforderlichen Lizenzen von Drittanbietern zugänglich, wie Betriebssysteme oder Datenbanksoftware.
Welches Modell ist am besten? Das hängt vor allem von den Erwartungen und Geschäftsanforderungen ab. »Der wichtigste Unterschied zwischen den Cloud-Modellen ist der Umfang der Verantwortlichkeiten seitens des Comarch Dara Centers. Die wichtigste Information für Anwender ist, dass jedes der Modelle die Möglichkeit bietet, kostspielige Investitionen in IT-Ausrüstung zu vermeiden«, fasst Comarchs ICT Director Bartlomej Kluska zusammen, der das Comarch Data Center in Dresden verantwortet und auf Projekte mit Ebro Armaturen oder Valeo zurückblickt.
Was ist rentabler?
Oft betrachten Unternehmer beim Vergleich des On-Premises-Modells mit der Cloud-Variante nur die Beträge, die sie dem Software-Hersteller und Hardware-Anbieter zahlen müssen. Sie rechnen nicht die übrigen Kosten mit ein, die mit der Investition in die stationäre Version verbunden sind. Eine Preisübersicht auf der Webseite sorgt für mehr Klarheit.