Bearbeitungszentren
Ein Partner für die Präzision
Dass Büttner seit 2010 immer wieder in Bearbeitungszentren von Fehlmann investiert, liegt nicht nur an deren Präzision und Automatisierbarkeit. Schwer wiegt für den Lohnfertiger auch, dass ihn Fehlmann beim Lösen von Problemen kräftig unterstützt.
21. Juli 2023
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Inzwischen ist sie legendär und scheint unverbrüchlich zu sein, die Partnerschaft zwischen dem Schweizer Werkzeugmaschinenhersteller Fehlmann und dem Anwender Büttner im thüringischen Bad Lobenstein/Deutschland. Mit Investitionen von Büttner in eine ‘Picomax 95‘ und eine ‘Picomax 54‘von Fehlmann im Jahr 2010 begann die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen. Drei Jahre später entschied man sich bei Büttner dann für ein 5-Achs-Bearbeitungszentrum ‘Versa 825‘ und 2019 folgte ein 5-Achs-Bearbeitungszentrum ‘Versa 645 linear‘.
Üblicherweise werden in Bad Lobenstein Entscheidungen über solch bedeutenden Investitionen von intensiven Benchmarks abgeleitet. Diese sind, sagt Geschäftsführer Ronny Büttner, allerdings immer mit einer entsprechenden Sensibilität zu beurteilen: „Mein grundsätzliches Problem ist es, dass mich alles begeistert, was mit Qualität zu tun hat. Solche Maschinenvergleiche sind aber sicher notwendig. Für uns ist das leider nicht ganz so einfach, denn die Zugänglichkeit und die Automatisierungsmöglichkeiten sind bei uns entscheidende Faktoren.“
Vergleiche man nun innerhalb bestimmter Baureihen die Funktionalität, wie sie die Fehlmann-Maschinen bieten, zum Beispiel die Automation, die Zugänglichkeit zum Werkzeugmagazin oder die Anzahl der Werkzeugplätze und die Dynamik, dann gebe es nicht viel Vergleichbares im Markt. „Da ist Fehlmann einzigartig“, zeigt sich Ronny Büttner überzeugt.
Fast alle Maschinen arbeiten tagtäglich rund um die Uhr
Nun werden auf den Fehlmann-Maschinen bei Büttner überwiegend Bauteile aus Aluminium (zu etwa 80 Prozent) und aus Edelstahl gefertigt. Bis auf die Picomax 95 und die Picomax 54 sind alle Maschinen automatisiert und laufen rund um die Uhr, und das sieben Tage die Woche lang. Das ist für Ronny Büttner nichts Besonderes, denn aufgrund seiner Erfahrungen erwartet er das von den Fehlmann-Maschinen. Und so sind die Maschinen voll ausgelastet, produzieren absolut zuverlässig.
Probleme hatten die Zerspanungsspezialisten in Bad Lobenstein allerdings mit dem enormen Spänevolumen, das man produziert. Diese Problematik hat unter anderem dazu geführt, dass die Partnerschaft mit Fehlmann stetig gewachsen ist. So wurden beispielsweise für die Picomax 95 die größten verfügbaren Komponenten (Kühlmittelanlage, Späneförderer) gewählt. Die enorme Menge an Spänen konnte die Maschine aber selbst nach diesen Maßnahmen nicht bewältigen. Nach Rücksprache mit Fehlmann wurde innerhalb kürzester Zeit reagiert und ein neuer Späneförderer entwickelt sowie eine Optimierung der Kühlmittelanlage durchgeführt.
Für Alain Strebel, Verkaufsleiter bei Fehlmann, sind solch kurzfristigen Problemlösungen ein wichtiger Teil der Kundenbeziehung, gleichzeitig aber auch ein Gewinn an Know-how für die Zukunft: „Das Späne-Management ist für uns normalerweise kein Problem. Das Spanvolumen hier bei Büttner war allerdings wirklich extrem. Man ist mit dem Tauschen der Spänekübel nicht mehr hinterhergekommen. Deshalb war für uns klar: Wir müssen dafür eine Lösung entwickeln. Solche Entwicklungen nehmen wir dann natürlich auch in unsere Standards auf. In der Versa 645 linear und der Versa 945 sind die ja bereits umgesetzt.“
Die Qualität ist sichergestellt auch bei 8000 Spindelstunden
Neben dieser flexiblen und anwenderorientierten Unterstützung ist es aber vor allem die Qualität, die Ronny Büttner begeistert: „Fehlmann ist ja für seine Präzision bekannt. Das mag an der enormen Fertigungstiefe oder auch an der Summe von Details liegen. Fakt ist, dass wir mit unseren Fehlmann-Maschinen zwar nicht kontinuierlich ans Limit gehen, aber wir fordern die Maschinen und fahren damit inzwischen über 8000 Spindelstunden im Jahr. Und jetzt sind wir wieder bei der Frage: Was vergleicht man bei einem Benchmark? Definiert man die Qualität über Langlebigkeit beziehungsweise Spindelstunden oder über das biologische Alter?“
Ohne elektronische Nachregelung im Bereich von 2 µm genau
Nun hatte man mit der Investition in die Versa 825 bei Büttner bereits einen Großteil des Produktportfolios abgedeckt, aber auch hier stieß man relativ schnell wieder an Kapazitätsgrenzen. Deshalb investierte Büttner 2019 in das 5-Achs-Bearbeitungszentrum Versa 645 linear. Ganz bewusst in die Ausführung ‘linear‘, denn in Bad Lobenstein wollte man damit erstmals in den Genuss noch höherer Geschwindigkeiten und Dynamikwerte kommen.
Und natürlich ging der Investition wieder ein intensiver Benchmark voraus, bei dem allerdings auch die Präzision eine große Rolle spielte. Ewgeni Derzapf, verantwortlich für CAD/CAM bei Büttner, stellt die aber ohnehin nicht in Frage: „Fehlmann überzeugt mich in Sachen Präzision bei allen Maschinen. Wenn wir beispielsweise die Kinematik der Maschine kalibrieren, bewege ich mich im Bereich von 5 µm. Damit halten die Maschinen die von uns geforderten Toleranzen problemlos ein. Ein anderes Beispiel: Wir haben die Geometrie an der Versa 825 vermessen. Das Ergebnis: Ohne eine elektronische Nachregelung liegen wir hier in allen Achsen im Bereich von 2 µm.“
In dieser stabilen Ausführung ideal für die Alu-Bearbeitung
Das sind Fakten, die nach Aussage der Verantwortlichen vor allem bei der Aluminiumzerspanung punkten, denn es sind hier nicht nur die hohen Drehzahlen oder die Dynamik, die zählen. Vielmehr ist die Grundvoraussetzung für eine optimale Aluminiumzerspanung eine stabile und präzise Maschine. Die Drehzahlen der Fehlmann-Spindel mit bis zu 30.000 min-1 findet man natürlich optimal, nutzt diese aber nur beim Abzeilen mit Kugelfräsern für hochwertige Oberflächen oder beim Wirbelfräsen.
Mit der Versa 645 linear hat man bei Büttner ins Schwarze getroffen, denn es wurden damit nicht nur die Kapazitätsengpässe behoben. Aufgrund der Geschwindigkeit und der Dynamik konnten einige Prozessoptimierungen vorgenommen werden.
Die Stückzeiten haben sich seither messbar reduziert, und inzwischen verlagert man auch Bauteile von anderen Maschinen auf die Versa 645 linear. Das sind allerdings ausschließlich komplexe, hochpräzise Bauteile, denn, erklärt Geschäftsführer Ronny Büttner, eher einfache Bauteile bearbeitet man nicht auf solch hochwertigen Maschinen.
Mit einfachen Teilen würde man die Maschine ‘unterfordern‘
Solche Einfach-Bauteile sind aber ohnehin nicht die DNA von Büttner. Diese fertigt das Unternehmen aus Wettbewerbsgründen nur noch in einem beschränkten Umfang. Das Komplexe zu meistern steht dagegen den Thüringern gut an. Fehlmann hilft ihnen dabei.
Anwender
Das Büttner Präzisionswerk wurde 1993 gegründet und gilt mit über 40 Mitarbeitern als Spezialist für CNC-Fertigung, CAD/CAM-Technologien und Automatisierung. Im Bereich der CNC-Fertigungstechnik richtet das Unternehmen seinen Fokus auf hochwertige Bauteile in kleiner und mittlerer Serie sowie den Prototypenbau. Zum Kundenkreis zählen Unternehmen unterschiedlicher Industriezweige, zum Beispiel der Medizintechnik, des Maschinenbaus oder der Fahrzeugindustrie.
Büttner Präzisionswerk GmbH
D-07356 Bad Lobenstein
Tel. +49 36651 6560–0
www.buettner-praezisionswerk.de
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